Alte Stadt – neue Plätze
Die Geh Cafés der Mobilitätsagentur sind wienweit bekannt und haben ihre eigene Fan-Community! So war es auch nicht überraschend, dass eine überwältigende Zahl an Interessierten zum Geh Café kam. Gestartet haben wir am Helmut-Zilk-Platz.
Von hier aus sieht man auf einen Blick den Mix, den die Innere Stadt ausmacht. Das offensichtlich Touristische mit der Staatsoper, den Hop on Hop off Bussen, den an der Albertina vorbeifahrenden Fiakern und den Menschenmassen, die sich zwischendrin bewegen. Die alten Fassaden zeugen von langer Geschichte und wir vermuten dahinter Büros aber auch Wohnungen. Bewohner:innen sind allerdings keine zum Spaziergang gekommen.
Die neu gepflanzten Bäume vor dem Café Mozart weisen bereits auf die Neugestaltung des Neuen Marktes hin. Die Geh-Gruppe bewegt sich zum Neuen Markt, den wir schon mal in kleinerer Runde besichtigt hatten, lauscht den Erläuterungen zur langen Geschichte der Umwandlung von einem Parkplatz in einen Aufenthaltsraum mit schattigen Sitzplätzen.
Beim Weg zum Michaelerplatz zeigt sich nicht nur die Schwierigkeit mit Rollstuhl derart schmale Gehsteige zu bewältigen, sondern auch wie eine große Gruppe an Menschen den Raum einnimmt. Naheliegend ist es hier am Platz nicht nur über die anstehende Baustelle zu sprechen, die vielen Diskussionen rund um das Gebäudeensemble die durch Bäume aufgewertet oder eine Abwertung erhalten und wie wichtig es, in Anbetracht der Zukunft ist, hier mikroklimatische Verbesserungen umzusetzen.
Die Oberfläche selbst spielt dabei eine große Rolle: Weder mit Rad oder Rollator, noch mit Kinderwagen oder Gehstock ist es angenehm diesen Platz zu nutzen. Wobei auch das Wort Platz kurz besprochen wird, da es sich doch eher um einen Verkehrsknotenpunkt handelt.
Durch die Herrengasse geht es zur Freyung, ein weiterer Hitze-Hot-Spot an dem allerdings keine Umgestaltungen vor kurzem waren oder geplant sind. Aber auch hier wird klar, wie sich der Platz aufheizt und in der Sommerhitze nicht mehr nutzbar sein wird. Nach einigen Ausführungen zur Tiefgarage darunter, der begrünten Pergola und insbesondere zum Schottenstift und Schottenhof, beenden wir den Spaziergang, indem wir durch den freiwilligen Durchgang in Richtung Uni gehen. Auf diesem letzten Teil sind drei Stufen zu bewältigen, die einen kleinen Umweg notwendig machen.
Der Austausch beim Café vor der Uni ist jedenfalls rege und hält an. Eine interessante Reise in der alten Stadt zu neuen und noch nicht neu gestalteten Plätzen.
Die Tour wurde inhaltlich von Cornelia Dlabaja geplant, Maria Grundner (Mobilitätsagentur) hat uns begleitet, Liette Clees von der Agenda Innere Stadt war eingeladen zum Thema Beteiligung und Bewohner:innen zu ergänzen.
Fotos: © Mobilitätsagentur Wien/Christian Fürthner