Öffentlicher Raum nach der Verkehrsberuhigung
Eine Großstadt wie Wien, ist ständig im Wandel und entwickelt sind mit den Menschen und deren Ideen weiter. Bei der Agenda 21 in der Inneren Stadt nimmt die Mitsprache bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes einen großen Stellenwert ein.
Derzeit hat der Bezirk viele Projekte im öffentlichen Raum in Angriff genommen. Eines davon ist die verkehrsberuhigte Innere Stadt. Die Bezirksvertretung setzt sich seit Jahren für diese Verkehrsberuhigung ein. Auch wenn feststeht, dass bis zur tatsächlichen Umsetzung noch einige Schritte notwendig sind, werden mit Unterstützung der Agenda Innere Stadt bereits jetzt Perspektiven und Ideen für die Zeit nach einer potenziell umgesetzten Verkehrsberuhigung diskutiert.
Ende September haben wir beim fast runden Tisch mit Bezirkspolitiker*innen, interessierten Bewohner*innen, einem Gastronom und einem Verkehrsexperten eine angeregte Diskussion über die Potentiale und die Grenzen des öffentlichen Raumes im 1. Bezirk geführt.
Die Innere Stadt soll unbedingt ein Wohnbezirk bleiben, der sich aber natürlich weiterentwickeln können muss. Die Erreichbarkeit ihres Bezirkes und die Aufenthaltsqualität in ihren Grätzln ist für die Bewohner*innen eines der wichtigsten Themen.
Bürger*innen-Rat hat getagt
Das Thema „öffentlicher Raum“ ist ein sehr komplexes und mit all den unterschiedlichen Ansprüchen, die an ich gestellt werden – insbesondere im 1. Bezirk – gilt es hier möglichst viele Gesichtspunkte ausführlich zu betrachten.
Anfang Oktober wurde aus diesem Grund ein Bürger*innen-Rat zum Thema „Öffentlicher Raum nach der Verkehrsberuhigung“ abgehalten.
Zufällig ausgewählte Bewohner*innen des Bezirkes haben an zwei Tagen Probleme und dazugehörige mögliche Lösungen diskutiert.
Der Bürger*innen-Rat ist ein unparteiisches Sprachrohr der Bevölkerung und hat das Ziel den Entscheidungsträger*innen Anregungen und Ideen mitzugeben. Der Bürger*innen-Rat hat konsultativen Charakter, das heißt er formuliert Anliegen, Empfehlungen und Wünsche, kann aber vorerst keine Entscheidungen treffen.
Zwei Wochen später wurden die Ergebnisse im Rahmen eines Bürger*innen-Cafés öffentlich präsentiert. Die Anwesenden haben die Ergebnisse in Kleingruppen diskutiert und auch weitere Ideen eingebracht.
Informationen weitertragen
Informieren ist die erste Stufe der Beteiligung. Genau dies wurde vermehrt eingefordert. Auch wenn die Bezirkspolitik bereits jetzt sehr viel informiert, bestand der Wunsch nach noch mehr Transparenz und Informationen; insbesondere wie es zu welchen Entscheidungen kommt.
Sich Konsultativ einbringen
Alle Teilnehmenden, sowohl jene des Bürger*innen-Rates als auch all jene die bei der Ergebnispräsentation dabei waren, haben es sehr begrüßt, dass ihre Meinung gefragt ist und die Möglichkeit bestand im Rahmen der beiden Veranstaltungen im Oktober sich zum Thema Verkehrsberuhigung zu äußern.
Bürger*innen als Kooperationspartner*innen
Einige der Teilnehmer*innen würden sich auch durchaus gerne in Zukunft regelmäßig einbringen und den Prozess der Verkehrsberuhigten Inneren Stadt begleiten.
Das Projekt wird einen Einfluss auf den Alltag der Bewohner*innen haben - der 1. Bezirk wird sich verändern. Wie dies passiert und welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem Ziel einer lebenswerten und verkehrsberuhigten Inneren Stadt näher zu kommen, genau dabei wollen die Menschen sich konstruktiv einbringen.
Verkehrsberuhigung - wie erreichen wir diese?
Abseits einer Zufahrtsbeschränkung, braucht eine verkehrsberuhigte Innere Stadt noch viele weitere Maßnahmen. Die Teilnehmer*innen haben sich darauf geeinigt, dass bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes und bei der Nutzungsverteilung den Fußgänger*innen die oberste Priorität eingeräumt werden muss.
Die aktive Mobilität (insbesondere Radfahren) soll gleich an zweiter Stelle stehen. Es gilt zu beachten, dass an manchen Orten niveaugleiche Zonen (zB Begegnungszonen) gut und wichtig sind, an anderen Orten aber eine bauliche Trennung von Fuß und Rad mehr Sinn machen.
Auch die Bekämpfung gegen die Überhitzung der Stadt ist Allen ein wichtiges Anliegen. Die Aufwertung der Grätzl mittels Bäumen und Wasser kommt somit in der Priorität gleich nach den Fußgänger*innen und den Radfahrenden. Hier waren sich alle einig, dass es einfach mehr Mut benötigt und große zusammenhängende Flächen die Kühlung bringen, umgesetzt werden müssen.
Auch wenn in der kompakten Inneren Stadt Vieles zu Fuß erledigt werden kann, sind nicht alle Menschen gleich gut mobil. Aus diesem Grund sollte der Öffentliche Verkehr weiterhin gut funktionieren und eher ausgebaut als zurückgebaut werden.
Die nicht kommerzielle Nutzung der Flächen sahen alle als sehr wichtig an und haben klar die nicht kommerzielle Nutzung vor die kommerzielle Nutzung in der Priorität bei der Nutzungsverteilung gereiht.
Gelungener Start und weiter geht´s
Mit den drei Veranstaltungen zum öffentlichen Raum konnte ein guter Grundstein gelegt werden, für die weitere gemeinsame Arbeit an einer verkehrsberuhigten Inneren Stadt.
Wir haben Probleme diskutiert, Lösungsideen angesprochen, waren uns bei manchen Dingen einig, bei manchen Dingen nicht.
Wir werden an dem Thema dranbleiben und weitere Treffen organisieren.
Sollten Sie Interesse haben und sich auch im Rahmen der Agenda Innere Stadt einbringen wollen in die spannende Diskussion zum öffentlichen Raum, dann melden Sich sich bei uns info@agendainnerestadt.at oder unter 0677 628 928 77